GÜRTELFARBEN
Die heute bekannten Gürtelfarben stammen – ebenso wie der weiße "Gi" – aus dem Judo. Das farbige Gürtelsystem ist relativ jung und wird erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts genutzt.
Der Begründer des Judo, Kanō Jigorō, führte den modernen Anzug und die ersten Rangstufen ein. Um 1880 verlieh er erstmals den Rang Shodan (1. Schwarzgurt). Frühere Kampfkünste nutzten keine Gürtelfarben, sondern Schriftrollen zur Auszeichnung von Können und Lehrbefugnis.
Der oft erzählte Mythos, dass ein weißer Gürtel durch Training langsam schwarz wurde, ist romantisch, aber historisch falsch. Erst 1907 entstand die moderne Uniform mit weißen und schwarzen Gürteln. Weiß symbolisierte Reinheit und den Beginn des Lernwegs.
Das heutige Rangsystem wurde durch die Dan-Ränge des japanischen Brettspiels "Go" beeinflusst. 1935 führte Judolehrer Mikonosuke Kawaishi zusätzliche Farben ein, um Schüler zu motivieren. **Gichin Funakoshi** übernahm dies später für das Karate.

Im Kyokushin führte Masutatsu Oyama das Gürtelsystem ein. Es umfasst 10 Kyu-Grade (Anfänger) und 10 Dan-Grade (Fortgeschrittene). Jede Farbstufe hat zwei Grade; der zweite wird durch einen Streifen am Gürtel markiert. Der weiße Gürtel (*Mukyu*) steht für „kein Grad“ und wird vor der ersten Prüfung getragen.
Der Weg zum ersten Schwarzgurt (Shodan, 1. Dan) ist lang und anspruchsvoll. Er gilt als Neubeginn des eigentlichen Trainings. Höhere Dan-Stufen bis zum 10. Dan sind den Meistern und Stilbegründern vorbehalten.
WORK IN PROGRESS......